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Tinnitus


Unter Tinnitus (lat. „tinnire“ = klingeln) versteht man Ohrgeräusche, die sich zum Beispiel in einem Pfeifen, Klingen, Sausen oder Brummen im Ohr bemerkbar machen. Viele Menschen haben dieses Phänomen schon einmal erlebt. In der Regel verschwinden die Ohrgeräusche, die auch als Phantomgeräusche bezeichnet werden, aber innerhalb kurzer Zeit von selbst wieder. Problematisch ist es jedoch, wenn die störenden Geräusche im Ohr chronischer Natur sind, also über einen längeren Zeitraum immer wieder kehren oder sogar anhaltend wahrgenommen werden. Charakteristisch für das Ohrensausen ist, dass keine objektive, externe Schallquelle existiert. Daher spricht man in den meisten Fällen auch von einem subjektiven Tinnitus.

 

Inhaltsverzeichnis

 

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Ursachen

Die Ursachen für die unangenehmen Ohrgeräusche können vielfältig sein, da sie aufgrund ihrer Subjektivität medizinisch nicht klar diagnostiziert werden können. Es wird aber davon ausgegangen, dass ein subjektiver Tinnitus sowohl im Innenohr als auch im Hörnerv oder im Gehirn entstehen kann.

Als häufigster Auslöser für das Ohrensausen gilt Stress. Denn als Stressreaktion schüttet der Körper vermehrt das Hormon Cortisol aus, welches zu einer Verengung der Blutgefässe und somit zu Durchblutungsstörungen im Innenohr führt. Als weitere Ursachen gelten:

  • Hörsturz
  • Entzündungen des Gehörgangs oder des Mittelohrs
  • Otosklerose (Erkrankung der Mittelohrgehörknöchelchen)
  • Knall- und Explosionstrauma
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Verspannungen im Nacken- und Halswirbelsäulenbereich
  • Verletzungen des Trommelfells
  • Autoimmunerkrankungen
  • Infektionserkrankungen
  • Tumore im Gleichgewichts oder Hörnerv
  • Ohrenschmalzpfropf

In seltenen Fällen kann es objektive Gründe für das Auftreten der Ohrgeräusche geben. Hierzu zählen zum Beispiel Gefässverengungen, Bluthochdruck oder ein Krampf des kleinen Mittelohrmuskels. Da diese Ursachen therapierbar sind, besteht die Chance, dass das unangenehme Ohrensausen wieder verschwindet.

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Therapie

Ein akuter Tinnitus, der erst kurze Zeit anhält (weniger als drei Monate), kann in der Regel mit Medikamenten wie zum Beispiel Cortison oder durchblutungsfördernden Mitteln behandelt werden.

Die tatsächliche Heilung eines chronischen Tinnitus ist demgegenüber meist nicht möglich. Daher ist zielen die Therapien darauf ab, den Betroffenen das Leben mit den Ohrgeräuschen immerhin zu erleichtern. Eine häufig angewendete Methode ist hierbei die Tinnitus-Retaining-Thearapie (TRT). Durch diese Therapie soll sich das Gehirn schrittweise an die Ohrengeräusche gewöhnen und lernen, diese nicht mehr als so dominant wahrzunehmen. Zudem soll der Betroffene lernen, sich auf angenehme Geräusche zu konzentrieren. In diesem Rahmen können auch verschiedene Entspannungsverfahren sowie Verhaltens- und Gesprächstherapien zum Einsatz kommen. Eine weitere Möglichkeit, den Alltag der Betroffenen zu erleichtern, ist ein Hörgerät mit Tinnitus- Noiser. Diese Noiser-Funktion erzeugt ein leises, für den Betroffenen als angenehm empfundenes Rauschen und soll so das störende Ohrengeräusch überlagern. Ziel ist es, dass sich das Gehirn mit der Zeit sowohl an das Rauschen als auch an den Tinnitus gewöhnt, diese Geräusche als unwichtig einstuft und somit weniger wahrnimmt. Da der Grossteil der Betroffenen gleichzeitig auch unter einem Hörverlust leidet, stellt der Einsatz eines Hörgeräts mit integrierter Noiser-Funktion eine sinnvolle Therapiemöglichkeit dar.